Freitag, 1. Juli 2005

I don't wanna be like other people are - Don't wanna own a key, don't wanna wash my car

Allgemein ist es eine gute Zeit zum selbstreflektieren.

Ich habe die letzten 12 Monate eine Menge Zeit damit verbracht, genau das zu vermeiden. Einem durchschnittlich gebildeten Menschen fällt es wohl nicht schwer, sein Gehirn mal eben ein Jahr lang auszuschalten, zumindestens was wichtige Dinge angeht. Mir fiel es wahrscheinlich sogar noch leichter, weil ich schon so viel Übung darin habe. Ich habe also nicht gedacht. Ist ja auch einfacher, sich mit den Problemen anderer Leute zu befassen. Immerhin eines hat die wirkliche Welt mit der fiktiven von der Leinwand gemein: es kommt garantiert der Punkt, an dem das alles eben nicht mehr geht.

Ich stehe derzeit vor ausreichend komplexen Entscheidungen, die gemeinerweise dringend einer Lösung bedürfen. Und ich habe überhaupt keine Lust, mich mit meinem Leben zu befassen.

In Selbstmitleid kann man gut baden. Man muß halt nur aufpassen, das man nicht untergeht.

Ich habe gerade einen ausgedehnten Spaziergang durch das nächtliche Rostock gemacht. Dabei wohne ich nichtmal in der Stadt. Und ich hatte natürlich keine Musik dabei, obwohl die Situation eigentlich nach Beethoven schrie. Na, eher nach Schubert...Im Auto stattdessen dann eine gefährliche Mischung aus 18 Summers und The Cure gehört, trotzdem heil zu Hause angekommen.

Oh, und ich habe in netter (nett in der tatsächlichsten Bedeutung des Wortes...) Begleitung den Anhalter-Film gesehen. Bin ich eigentlich der einzige, dem der Cameo-Auftritt vom "alten" Marvin (aus der BBC-Serie) aufgefallen ist? (er steht in der Schlange bei der Vogonen-Beamtin und grinst. Vielleicht erkennt man ihn deswegen nicht.)

Nach dem Film noch eine ebenfalls nette Unterhaltung geführt und dann wie erwähnt noch eine Weile spazieren gegangen. Viel nachgedacht. Zum Beispiel über die Frage, warum ich mit anderer Leute (Ex-)Freundinnen mittlerweile so oft bessere Gespräche führe als mit meiner eigenen. *zack* Zu keiner Antwort gekommen.

Donnerstag, 26. Mai 2005

zum Thema antisoziales Verhalten.

Meine Diskussionsstrategie ist ja immer so die eines bockigen kleinen Kindes. Ich löse keine Konflikte nicht - ich rede dann einfach nicht mehr mit der betreffenden Person.

Bis jetzt hat das noch jedes Mal sehr gut geklappt. Entweder der oder diejenige bemerkt das irgendwann und kommt zum Klären zu mir, oder aber ich habe meine Ruhe und muß mich nicht damit befassen.

Hat auch den Vorteil, das man sich nicht immer über irgendwelche Sachen aufregen muß, sondern stattdessen Streitursache und Streitenden ganz gepflegt vergessen kann.

Montag, 23. Mai 2005

nehmt euch in Acht vor den Emo-Kindern, die haben alle einen an der Klatsche.

Nominiert für den Satz des Abends diese Woche: "Nenn mich einfach Muschi."

(Das ich wieder auf einer Feierlichkeit war, das muß ich nicht gesondert betonen, aber der Abend war tatsächlich wiedermal was ganz besonderes.)

Diesmal war es mal wieder ein Geburtstag. Das dumme an Geburtstagen ist ja, das man da immer ein Geschenk mitbringen muß. Das mit den finanziellen Aufwänden ist mir herzlichst egal, aber: es muß ja auch immer etwas in irgendeiner Weise kreatives sein, und das macht mich immer so fertig. Immerhin hat man auch einen Ruf zu verlieren und alles...

Diesmal war es relativ einfach - den jungen Mann, dessen Party es werden sollte, kenne ich schon eine ganze Weile. Die Leute, die er da eingeladen hatte, die kannte ich noch nicht. Später stellte sich dann heraus: er kannte die auch nicht wirklich, das eine Pärchen waren seine Nachbarn, die anderen gehörten wohl auch so dazu.

Um wieder zum Punkt zurück zu kommen: die Freundin seines Nachbarn, die warf mir die oben genannten Wörter entgegen. Allgemein hatte ich eine ganze Weile das Gefühl, ich würde mich mit Marla Singer unterhalten. Aber dann habe ich herausgefunden, das sie nur betrunken war.

Sie und ihr Kerl sind übrigens sowas ähnliches wie Blogger. (ich habe ihnen nicht von meinem twoday-Account erzählt.) So etwas ähnliches wie Blogger heißt in dem Zusammenhang: livejournal. Ich habe mich dann noch eine gewisse Zeit mit ihr (und danach auch mit ihm) über Weblogs unterhalten. lj muß ja überhaupt die Hammer-Community sein: ich kam mir ein bischen vor, als ob ich gerade einer Truppe Quäker in Massachussetts etwas über den Ozean auf der anderen Seite des Landes erzählen würde. "Du meinst, das geht hinter dem Wald da hinten noch weiter? Und die machen das ohne livejournal? Das funktioniert?" Ich habe kurz überlegt, ob ich ihnen das technische Prinzip eines rss-Feeds erläutern sollte, aber ich hab es dann doch lieber gelassen. Aber ich hab mir ihre Nutzernamen aufgeschrieben. Mittlerweile bin ich mir nicht mehr so sicher, ob Sie wirklich nur betrunken war.

Donnerstag, 19. Mai 2005

Superheldencomichefte zählen wahrscheinlich nicht...

*seufz* ist schon wieder Stöckchen-werf-Zeit, ja?

1. You're stuck inside Fahrenheit 451. Which book do you want to be?

"Der Fänger im Roggen" Alternativ auch "1984". Obwohl: die Gesellschaft in Fahrenheit wirkte nicht so, als ob sie noch viel Hilfe bräuchte beim Basteln an ihrem Dystopia...

2. Have you ever had a crush on a fictional Character?
Nö.

3. The last book you bought?
"Wem die Stunde schlägt", vom ollen Hemingway. Habe ich aber noch nicht angefangen, weil ich im Moment einfach zu viel um die Ohren habe.

4. The last book you read?
Das dürfte wohl "Die Pest" von Camus gewesen sein. Es hat mich ein ganzes Ende an "Der Fremde" erinnert, kann aber auch daran liegen, das beide in Nordostafrika spielen und über die Lebensentscheidungen der einfachen Leute sinnieren. Die handelnden Personen in der "Pest" sind auf jeden Fall erheblich menschlicher als die in "der Fremde". Muß ich erwähnen, das mir "der Fremde" besser gefallen hat?

5. What are you currently reading?
entschieden zu viele weblogs. Und diverse Supportforen über SuSe-Linux, damit vielleicht diese verdammte Kiste hier irgendann mal das macht, was ich von ihr will. Ansonsten komme ich wie gesagt zu wenig, was Literatur angeht derzeitig.

6. Five books you would take to a desert island:

Einsame Insel?
Dann wahrscheinlich vier Bücher, die mir da jeden Tag wieder vor Augen führen, wie froh ich dort doch eigentlich sein kann. Auf Anhieb einfallen täten mir dafür:
39,90 von Beigbeder
Der Archipel Gulag von Solschenizyn
No Logo von Naomi Klein
American Psycho von Easton Ellis.
Das fünfte Buch wäre dann zum Ausgleich The Beach von Alex Garland. Damit mir wieder einfällt, das einem der Strand auch nicht wirklich hilft.

Stöckchen weiterwerfen tue ich übrigens aus Prinzip nicht. Außerdem hat sich das seit dem letzten Mal nicht großartig verändert: Ach, ich kenn hier doch keinen...

Samstag, 14. Mai 2005

gute Manieren.

Folgendes: es gibt einen Programm-Mitschnitt von Jürgen von der Lippe, da hat er unter anderem einen Sketch über komische Träume, (um genau zu sein: "Eichhörnchens Traum", von der "Männer, Frauen, Vegetarier") der endet etwa so:

(auf dem Kanzlerfest)
Und dann kam noch Rita Süssmuth auf mich zu und sie sagt:
"Schönes Wetter, nicht wahr, Herr von der Lippe?"
Und ich sagte: "ja, Rita. Genau das richtige zum Ficken."


Und das Publikum gröllt.

Als ich das neulich durch Zufall mal wieder gehört habe, mußte ich irgendwie an den letzten Geburtstag von Dame Nr.1 denken. Der Herr M. wird sich wahrscheinlich daran erinnern: seine werte Frau Stubengenossin sorgte nämlich an jenem Abend für eine ähnliche Situation.

Man stelle sich kurz die Runde vor: eine Wohnheimparty mit lauter netten Drittsemestlern und einigen Juristen. Ich kann ja die Dame Nr.1 wirklich gut leiden, aber auf dieser Feierlichkeit hielt ich es wirklich nicht lange aus. Ich bin also eine Anstands- Dreiviertel-Stunde geblieben und habe mich dann gemeinerweise mit bereits erwähntem Herrn M. und Mitbewohnerin auf einer anderen Party getroffen. Dort war die Stimmung ein bischen besser, und vor allem: es gab ein grösseres Büffet. Nachdem wir uns ein paar Stunden dort herumgetrieben hatten, kam mir aus unerfindlichen Gründen irgendwie die fixe Idee, Herrn M. und Mitbewohnerin auf die Gäste der ersten, von mir bereits verlassenen Festivität loszulassen. (ich habe manchmal solche Anwandlungen.)

Die Wohnheimfeier war zu diesem Zeitpunkt bereits zu einer reinen Sitzparty degeneriert, aber immerhin hatten die Leute mit unserem Eintreffen wieder neuen Gesprächsstoff. Das ganze ging sogar richtig gut, bis die Mitbewohnerin auf einen schlechten Vin Diesel-Film zu sprechen kam. Mir ist natürlich bewußt, das "schlechter Film" im Zusammenhang mit Herrn Diesel einigermassen redundant ist. Aber sie redete über Riddick. Das Gespräch lief in etwa so:

*blah blah blah*
...
ahnungsloser Partygast:"Aber weißt du, was ich an dem Film am enttäuschensten fand?"
Mitbewohnerin: "Ja, klar: das er die Kleine nicht gefickt hat."
...

Eine Sekunde lang ist der Raum totenstill. Dame Nr.1 guckt mächtig verwirrt in die Runde, man kann sowohl hinter ihrer als auch hinter der Stirn vom ahnungslosen Partygast die großen Zahnräder rattern hören. "das hat sie nicht gesagt, oder? *ratter* ich gehe besser einfach darüber hinweg" Gebrochen wird das Schweigen durch einen schlimmen Lachanfall - meinen schlimmen Lachanfall nämlich. Die Mitbewohnerin guckt ebenfalls leicht verwirrt: "was? Ist doch wahr, oder?" Die Unterhaltung beginnt sich um das Verhältnis zwischen Riddick und seiner jugendlichen Begleiterin zu drehen, aber sie ist ein wenig einseitig. Der ahnungslose Partygast hat offensichtlich keine Ahnung, wie er mit der Mitbewohnerin umgehen soll.

Ich beginne ein neues Gespräch mit der sprachlosen Gastgeberin, der Rest der Party erzeugt wieder einen Klangteppich aus Hintergrundgemurmel. Wir sind dann auch relativ schnell von dort verschwunden und ich habe die Situation gegenüber Dame Nr.1 nie wieder erwähnt. Den Herrn M. guckt sie allerdings heute noch ein bischen komisch an, obwohl der ja mit dem Ganzen eigentlich überhaupt nichts zu tun hatte...

Erkenntnisse am späten Abend.

Mit Verneigung vor dem Meister der gekonnten Absurdität Woody Allen:
eins der drei Zitate stammt von ihm.

"All die Leute, die mich für arrogant halten haben es auch nicht besser verdient."

"Das Essen hier ist wirklich schlecht. Und so kleine Portionen..."

"Alle Verallgemeinerungen sind falsch. Ausnahmslos alle."

Ratet mal, welches.

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