Montag, 4. April 2005

womit man sich so seine Zeit vertreibt.

Das hier wird immer mehr zum Partyverhaltens-weblog, aber gut:
ich war mal wieder bei einer solchen Festivität. Das muß irgendwie doch in mir drin stecken: wer auf so vielen Feiern herumhängt...

Diesmal war es der Geburtstag eines alten Freundes. Im Vorfeld der ganzen Sache hatte ich ernsthaft darüber nachgedacht, ob es sich lohnt, einen Tag Urlaub einzureichen, nur um mir u.U. mit lauter Leuten, die ich alle nicht kenne den Abend um die Ohren zu hauen? Der umsichtige Abendplaner der ich bin hatte natürlich auch noch einen Plan B auf dem Rücksitz liegen. Aber meine kurzfristig unverbindliche Zweitverabredung mit dem Herrn M. *wink* (wahrscheinlich einer der wenigen Menschen, die das Geschreibsel hier deuten können..) kam dann doch nicht mehr zum Einsatz: bei der Feier war ja schon alles dran.

Große Emotionen, sozusagen: es begann schon damit, das der Gastgeber im Laufe des Abends zu einer Art masochistischem Chefkoch ausgerüstet wurde. Bilanz seines Gabentisches: eine Peitsche, zwei Paar Handschellen und ein umfangreiches Set Küchenutensilien. (An dieser Stelle ein Schulterzucken und ein Themenwechsel - ich habe das bereits den Abend nicht so richtig nachvollziehen können.)

Im weiteren Verlauf des Abends durfte ich dann mit meinem Kumpel K. eine hübsche junge Dame unterhalten. Zu Beginn hatte ich so ganz vage die Hoffnung^h^hVermutung, das sie womöglich mit mir flirten wolle. Vielleicht hatte sie das sogar vor, (obwohl ihr neu-frischverliebter Freund genau einen Raum weitersaß - bei Frauen weiß man sowas ja immer nie..) nur ich konnte natürlich wieder meine Klappe nicht halten. Als sich während des Gepräches zwischen uns dreien herausstellte, das sie als angehende Theologin rapide in der Unterzahl (und wenig später auch in der Defensive) war, hätte ich einfach das Thema wechseln sollen. Dann wäre mir (und ihr) vielleicht die große Gretchenfragen-Diskussion erspart geblieben und ich hätte unter Umständen ihre Telefonnummer und nicht ihr Mitleid bekommen. Andererseits hätte ich dann auch nicht den leicht panischen Ausdruck in ihren Augen erleben dürfen... (ja ja, Entscheidungen, Entscheidungen...) Nein, das war schon wieder unfair. Für eine Christin war sie erstaunlich undogmatisch und allgemein sehr, sehr nett. Das Schicksal hatte es wohl wirklich nicht gut gemeint mit ihr, als es sie auf den Stuhl neben gleich zwei ungläubigen Heiden, einer zynischer als der andere, plazierte...
Sie ist dann nachher verschwunden, ohne sich zu verabschieden.

Aber es gab auch ohne die großen Sinnfragen des Universums noch genug amüsantes zu erleben: kurz nach etwa 2 Uhr beschloß ein anderer weiblicher Partygast, sich die Menge der bereits konsumierten Alkoholika noch einmal vor Augen zu führen. Den sehr kurzen Rest ihres Abends verbrachte sie dann damit, abwechselnd "mir ist das so peinlich" und "ich kann mir selbst meine Jacke anziehen!" zu wimmern. Mit ihrem Abschied war dann merkwürdigerweise auch irgendwie die Stimmung ein bischen weg, (Ebenso wie die zwei männlichen und zwei weiblichen Begleiter, die sie nach Hause bringen mußten.) zumal der Gastgeber dann recht offensichtlich noch ein bischen mit seiner neuen Herzensdame allein sein wollte. (vermute ich mal. Vielleicht hat sie ihm auch nur beim Aufwischen geholfen, das kann auch sein.) Mir wurde jedenfalls auf dem Weg nach Hause so spontan wieder klar, warum ich meinen Geburtstag nicht feiere.

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